.....wird man auf dem Nord-Ostsee-Kanal wohl in nächster Zeit nicht mehr zu Gesicht bekommen, da nun beide großen Schleusenkammern in Brunsbüttel defekt sind. Jetzt können nur noch Schiffe mit einer maximalen Länge von 125 Metern durch den Kanal fahren (mehr geht nicht in der noch zur Verfügung stehenden Schleusenkammer in Brunsbüttel). Alle anderen Schiffe müssen den Umweg über den Skagerrak nehmen. Schiffe wie die "Balkan" (161 Meter lang) auf dem folgenden Foto, wird man daher wohl für mindestens 2 Wochen (manchen reden sogar bis Ostern) nicht mehr auf dem NOK sehen.
Die Schleusenanlagen in Brunsbüttel und auch in Kiel werden schon seit längerer Zeit immer wieder nur notdürftig repariert, da die Gelder für einen Neubau und grundlegenden Sanierungsarbeiten über Jahre nicht zur Verfügung gestellt wurden. Ein geplanter Neubau war zunächst bis 2014 geplant, nun ist vom Jahr 2020 die Rede. Die Gesamtkosten sollen sich schätzungsweise auf 360 Mio. € belaufen (in ersten Planungen war man von 300 Mio. € ausgegangen). Wenn man allein die Mehrkosten beim Bau des Stuttgarter Hauptbahnhofs sieht, dann sind das eigentlich "Peanuts".
Aber Bundesverkehrsminister Ramsauer ist halt ein Bayer und hat mit dem Norden und der norddeutschen Wirtschaft anscheinend nicht viel am Hut. Der Nord-Ostsee-Kanal ist der meistbefahrene Kanal der Welt und damit auch ein überaus wichtiger Wirtschaftsfaktor für ganz Norddeutschland.
Anscheinend hat man im Berchtesgadener Land mit mehreren Bergen, Flüssen und Seen (dort kommt der Bundesverkehrsminister her) keinen besonderen Bezug zum Frachtschiffverkehr und dessen Bedeutung für die deutsche und insbesondere norddeutsche Wirtschaft. Zieht sich das Problem länger hin, kann es gut sein, dass auch Hamburg als Containerumschlagsplatz an Bedeutung verliert, denn viele der von dort aus startenden Feederschiffe (Container-Verteilerschiffe, die Häfen anlaufen, die von den ganz großen Containerschiffen aufgrund der Länge und des Tiefgangs nicht angesteuert werden können) haben nicht mehr den großen Vorteil des Nord-Ostsee-Kanals. Profitieren könnten von dieser überaus unbefriedigenden Situation Bremerhaven und Wilhelmshaven (was ja nicht so schlimm für die deutsche Wirtschaft wäre) aber auch Rotterdam!
Hier das Foto der "Balkan", das gestern wohl eines der letzten größeren Feederschiffe gewesen ist, das man bis auf weiteres auf dem Kanal sehen konnte.
na ja, und von der wirtschaftskraft des nok für so manchen stockfotografen ganz zu schweigen ;-))
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